Habermann hat einst den Beruf des Färbers und chemischen Reinigers gelernt und war zweimal Kreissieger im Berufswettkampf. Von 1940 bis 1944 diente er bei der Luftwaffe und geriet Ende Juli 1944 in russische Kriegsgefangenschaft. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft schulte er zum Heizungsbauer und Installateur um, besuchte im Anschluss die Meisterschule und gründete im März 1961 seine eigene Firma. In dieser Zeit war er acht Jahre lang als Fachlehrer für praktischen Unterricht an der Berufsschule Würzburg tätig und weitere Jahre im Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Unterfranken. Für diese Tätigkeiten erhielt er 1978 die Ehrennadel mit Silberkranz des Fachverbandes Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik in Bayern.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich bei den verschiedensten Vereinen und Verbänden. Er führte den Sportverein SV-Kürnach 1946 e.V. und war maßgeblich am Bau des Sportheims und der Rasenplätze beteiligt. Dort war er Ehrenvorsitzender und Ehrenmitglied. Außerdem war er Ehrenmitglied beim örtlichen Kameraden- und Soldatenverein und der Freiwilligen Feuerwehr Kürnach, Mitbegründer des Partnerschaftskomitees mit der Partnergemeinde Aljezur und Mitglied in vielen Vereinen und Verbänden. Seine Leidenschaft aber war die Kommunalpolitik. In der kommunalen Selbstverwaltung war Habermann dritter, zweiter und von 1984 bis 1996 erster Bürgermeister der Gemeinde Kürnach. Bis zum Jahr 2001 war er noch Mitglied des Gemeinderates. In seiner Zeit hat sich Kürnach von einem ländlich strukturierten Dorf zu einer modernen Gemeinde entwickelt. Die Erschließung des Baugebietes Schwarze Äcker, der Bau der Kürnacher Höllberghalle, des ev. Kindergartens St. Markus und des Feuerwehrhauses sind wenige Beispiele seiner vielen Verdienste. Der Verstorbene konnte somit auf 45 Jahre kommunale Tätigkeit zurückblicken. Er bekam unzählige Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Anerkennungsurkunde des Freistaates Bayern für langjähriges Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung, die Ehrenplakette des Landkreises Würzburg in Silber, die Ehrennadel in Gold der Freien Wähler Landesverband Bayern, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Bayerischen Soldatenbundes und die Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Kürnach.

Eine große Leidenschaft Otto Habermanns war stets das Reisen. Mehrmals war er in Russland, in den USA, Kanada, Ägypten und Mexiko, sowie in fast allen europäischen Ländern. Nachdem im Jahr 2000 kurz vor Weihnachten seine Frau starb, kümmerte er sich um seine behinderte Tochter. Erst nachdem er sich selbst einer Operation hatte unterziehen müssen, hielt er es für vernünftiger, sie in die Obhut eines Heimes zu geben, betonte er bei seinem 90`ten Geburtstag. Dort besuchte er sie regelmäßig. Habermann hat zudem ein Buch geschrieben: "Auf einem langen Weg". Darin beschreibt er seine persönlichen Erlebnisse im zweiten Weltkrieg und in Gefangenschaft bis 1949. Im Februar vergangenen Jahres feierte Altbürgermeister und Ehrenbürger Otto Habermann noch seinen 90. Geburtstag im großen Kreis seiner Familie, den beiden Töchter, einem Enkel und einem Urenkel, sowie der politischen Gemeinde und seinen Freunden.

Am Samstag, 18.01.2014 findet um 10:30 Uhr das Requiem in der Pfarrkirche St. Michael statt. Danach feierliche Beisetzung mit Ehrensalut auf dem Friedhof in Kürnach.