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Kürnacher Ehrenbürgerin wird 85

Christine Demel, Ortschronistin die zwei Chroniken über Kürnach verfasst hat, Autorin zahlreicher weiterer Werke, Rektorin, überzeugte Europäerin, Forscherin und Bewahrerin der Kürnacher Geschichte, Gründerin der Künstlergruppe Steckenpferdreiter, verdientermaßen ausgestattet mit vielen Auszeichnungen und Ehrungen hat Geburtstag.


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Bürgermeister Thomas Eberth gratulierte Christine Demel an ihrem 80. Geburtstag. Nun wird sie schon 85 Jahre alt, ruht aber nicht und hat noch viel vor.

Sie wird 85 Jahre alt und ist immer noch herausragend für die Kürnacher Geschichte, aber auch für ihre ehemalige Heimat im heutigen Tschechien aktiv, für die sie ein Sagenbuch herausgegeben hat.

Ihren runden Geburtstag nutzt die Gemeinde Kürnach, um bei einem Empfang an die besonderen Leistungen zu erinnern und Danke zu sagen. Bürgermeister Thomas Eberth lobt das fast übermenschliche Engagement von Frau Demel. Zahlreiche Veröffentlichungen, Ortstafeln, Kunstwerke, Gehefte, Trachten, das Tonrelief im Sitzungssaal der Gemeinde oder die Malereien in der Höllberghalle gehen auf ihre Schaffenskraft zurück. "Ohne Frau Demel, wäre Kürnach nicht Kürnach", ist sich der Bürgermeister sicher.

Die im Saazer Hopfenland/Sudetenland als Christine Falge geborene Jubilarin begann ihre Ausbildung zur Lehrerin schon in der Heimat und vollendete diese von 1947-1953 in Würzburg. 1961 kam sie als Lehrerin an die Grundschule Kürnach, 1981 wurde sie Rektorin. 1995 ging sie in den wohlverdienten Ruhestand. 1956 heiratete sie den Bauingenieur und Amtsrat Wilhelm Demel. Aus dieser Verbindung stammen ihre vier Kinder. Leider verstarb ihr Mann schon 1984 an einer schweren Krankheit. Zwischen 1984 und 1998 war Christine Demel auch als Dozentin im Bereich Kunstpädagogik an der Universität Würzburg tätig. Sie gründete die Gruppe der "Steckenpferdreiter", einer Gruppe von Freizeitkünstlern, mit und stand lange Jahre an deren Spitze. Außerdem widmet sie sich seit 1950 dem friedlichen Zusammenleben der Völker in Europa. Die Verbundenheit der Jubilarin mit den örtlichen Vereinen dokumentiert sich unter anderem auch im Entwurf der Tracht des Jugendblasorchesters oder ihr Einsatz für die Feldgeschworenen.

Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit erhielt sie 1991 die Medaille des Bezirks Unterfranken, 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1996 die Medaille für besondere Verdienste um Europa in Bayern, sowie die Ehrenmedaille und den Ehrenring der Gemeinde Kürnach.

Seit 1979 ist die Gemeinde Kürnach berechtigt, ein Wappen zu führen. Dieses wurde auch von der Jubilarin entworfen. Es zeigt in Rot einen nach links gerichteten silbernen Wellenschrägbalken, darüber ein silbernes Mühlrad, darunter einen schräglinks gestellten Schlüssel. Der Wellenbalken symbolisiert den namensgebenden Bach Kürnach, der bis in neuere Zeit hinein drei Mühlen angetrieben hat. Dem Gerichtssiegel des Dorfgerichtes zu Kürnach von 1742 wurde der Schlüssel, ein Petrussymbol, entnommen. Zu dieser Zeit war der Heilige Petrus auch Kirchenpatron.

Im Jubiläumsjahr 2004 - "1225 Jahre Kürnach" - wurde sie von dem damaligen Kürnacher Bürgermeister Manfred Ländner, MdL, auf Grund ihrer Verdienste zur Ehrenbürgerin ernannt. Zu ihrem achtzigsten Geburtstag hat sie ihrem lieb gewordenen Kürnach, in dem sie nun bereits mehr als ein halbes Jahrhundert lebt, etwas Bedeutendes zurückgeben: Das Patriarchenkreuz "Am Haflersweg" erinnert an die Geschichte des Dorfes und lädt zum Verweilen ein.