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Schwierige Thematik unsauber differenziert!

Kürnach wehrt sich: Unser Bach ist sauber


probefischen
Im Jahr 2014 wurde die Kürnach probebefischt. Das Ergebnis freute auch die teilnehmenden Grundschulklassen.

Unverständnis zeigte sich bei Bürgermeister Thomas Eberth, als er am Dienstagmorgen einen Artikel im Unterfrankenteil der Mainpost las. Darin wurde eine Aussage des Umweltministeriums als Aufhänger genommen, um über den Bach Kürnach zu berichten und zu behaupten, dass dieser frühestens 2027 sauber sein wird. "Diese Aussage ist völlig undifferenziert und so nicht haltbar", betont der Bürgermeister der gleichnamigen Ortes.

Die Gemeinde Kürnach hat in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde und dem Wasserwirtschaftsamt Würzburg - Aschaffenburg schon 2013 ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt. In diesem wurden der Zustand und die Güte des Gewässers überprüft. Dabei wurde deutlich, dass sich die Kürnach in einem guten und in vielen Teilen naturnahen Zustand befindet. Die Kürnach schlängelt sich vom Quellgebiet am Schwarzen Brunn bis zur Gemarkungsgrenze der Gemeinde Kürnach. Viele Spaziergänger, Radfahrer und Wanderer nutzen die Wege entlang der Kürnach zur Naherholung. Auch die Aussage, dass im Bach keine Fische eingesetzt werden können, versteht die Gemeinde Kürnach nicht. Was in dem Bach für Leben herrscht ist vielen nicht bewusst.

"Die Kürnach ist ein Bach voller Leben mit einer beeindruckenden Vielfalt an Lebewesen und Fischen". Diese Aussage hat Dr. Silkenat von der Fischereifachberatung des Bezirks Unterfranken getroffen. Auf Initiative der Gemeinde Kürnach hat er mit seinen Kollegen an fünf unterschiedlichen Stellen des Baches eine Elektroprobebefischung durchgeführt. Das Ergebnis erfreute auch die Fachleute. "Gerade nach den verschiedenen Veröffentlichungen über die Kürnach sind wir hoch erfreut über unser Ergebnis", so Dr. Wolfgang Silkenat. "Der Fischbestand mit Forellen, Stichlingen und anderen Fischarten ist beeindruckend für das kleine Gewässer." Bei dieser Elektrobefischung wurden auf Teilabschnitten die Anzahl sowie die Arten und Größen der Fische ermittelt. Das Ergebnis war beeindruckend! Um dieses dennoch zu verbessern hat die Gemeinde Kürnach mit dem Wasserwirtschaftsamt ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt. Darin wurden weitere mögliche Verbesserungen für die Kürnach als Lebens- und Naturraum erarbeitet. Diese werden sukzessive umgesetzt.

Gerade am Oberlauf bietet die Kürnach ein tolles Landschaftsbild mit einer großen ökologischen Vielfalt. "Früher war die lebensspendende Kürnach der Hintergrund für die Besiedlung und der Antrieb für die Mühlen. Die Quellen waren Wasserspender für Mensch und Vieh. Wir versuchen den Menschen genau dies und die Bedeutung der Kürnach wieder näherbringen", so Bürgermeister Thomas Eberth. "Deshalb ärgern uns solche undifferenzierten Aussagen", so Eberth weiter. Eventuell gibt es auf der Gemarkung Würzburg Probleme. Deshalb die Kürnach aber mit einer Kloake in Verbindung zu bringen ist schlicht weg unsachlich und verunsichert. "Damit erschreckt man die Bevölkerung in unseriöser Weise und behindert die Bemühungen der Gemeinde Kürnach, den Bach weiter aufzuwerten ", so der Bürgermeister.

Im Rahmen des Bachrundweges wurde zum Beispiel auch ein Dorfstrand wieder errichtet. Neben Ruhebänken, Liegewiesen mit Sonnensegeln lädt ein kleiner Sandstrand Kindern und Erwachsene ein, die Kürnach und ihr Wasser wieder zu erleben. Dort kann man spielen und sich auch mal schmutzig machen oder einfach nur das Wasser genießen. Dies ist völlig unbedenklich. Bürgermeister Thomas Eberth betonte: " Gerade die Kinder müssen zunehmend die Natur wieder erleben können und mit diesem kleinen Dorfstrand schaffen wir ein schönes Kleinod der Naherholung an unserer saubere Kürnach".

Auch in das Kanalsystem investiert die Gemeinde Kürnach jährlich. Durch zukunftsweisende Entscheidungen des Gemeinderates wurde generell in Trennsysteme investiert und im Innerort ein solches neu aufgebaut. Hierdurch soll ökologisch und ökonomisch richtungsweisend eine Trennung zwischen sauberem Regenwasser und Schmutzwasser erreicht werden. Im Trennsystem werden getrennte Leitungs- und Kanalsysteme für die Ableitung von Schmutzwasser und für Regen- und Fremdwasser angelegt. Das Regenwasser von den Dachflächen und Straßenflächen wird getrennt von dem übrigen häuslichen Schmutzwasser gesammelt, in Absetzbecken oder Naturbecken geleitet und gereinigt in die Kürnach geleitet.

Daher versteht die Gemeinde Kürnach solche Aussagen nicht! Eberth hat sofort das Wasserwirtschaftsamt und das Umweltministerium angeschrieben, damit diese der Gemeinde den Hintergrund dieser Aussagen und notwendige Maßnahmen erläutern. "Wenn da was Wahres dran ist, wird die Gemeinde Kürnach alles tun, um dies zu ändern. Ich gehe aber davon aus, dass unsauber differenziert wurde", so der Bürgermeister zum Abschluss.

Brief an das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz