Oftmals wird kritisiert, dass es zu wenige Frauen in politischen Ämtern und mit Mandaten gibt. Die Mannschaft um Horst Seehofer hat dabei deutschlandweite Aufmerksamkeit erregt. „Genau deswegen beteiligen wir uns als Gemeinde seit Jahren am Girls‘ Day“, betont Bürgermeister Thomas Eberth, „Frauen müssen bereit sein, sich politisch zu engagieren und auch zu kandidieren.“ Acht „Girls“ konnten nun im Rathaus Kürnach einiges über Politik, Gemeinde und Struktur einer Verwaltung erfahren und den Mitarbeitern über die Schulter schauen. Anfangs waren die Mädchen noch etwas schüchtern als sie den Sitzungssaal der Gemeinde Kürnach betraten. Dies legte sich bereits nach der Vorstellungsrunde. Dort stellte Bürgermeister Thomas Eberth und 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl das Thema Frauen in der Politik und die Gemeinde als Arbeitgeber vor. Die Teilnehmerinnen bekamen die Möglichkeit, die Funktionsweise einer Gemeinde kennen zu lernen. Die Führung durch die zahlreichen Einrichtungen des Rathauses und den weiteren Liegenschaften zeigte, wie viele verschiedene Aufgaben die Gemeinde besitzt. Das Büro des Bauamts, der Kasse, des Standesamts, des Kämmerers, der Sitzungssaal des Gemeinderates und schließlich das Büro des Bürgermeisters konnten besichtigt werden. Dabei gewannen die Schülerinnen einen Einblick in die umfangreichen Aufgaben einer Gemeinde. Anschließend wurde das „Haus der Vereine“, die Grundschule, das Seniorenzentrum, ein Kindergarten und die Kürnacher Lebensräume besichtigt. In der Mittagsbetreuung der Grundschule bekamen alle ein leckeres Mittagsessen. Anschließend versammelten sie sich noch zu einer Abschlussrunde im Sitzungssaal. Bürgermeister Eberth erklärte die vielfältigen Aufgaben der Kommune, des Bürgermeisters und des Gemeinderates. In einer exemplarischen Gemeinderatssitzung durften die Schülerinnen über verschiedene Themen diskutieren und abstimmen. Dabei wurden komplexe Sachverhalte und Prozesse in einer Gemeinderatssitzung deutlich. Eine Schülerin betonte: „ Es sei insgesamt erstaunlich, was eine Gemeinde so alles tun muss und welche Entscheidungen Gemeinderäte und Gemeinderätinnen treffen müssen“. Bürgermeister Eberth und 2. Bürgermeisterin Bayerl freuten sich: „Es war interessant den jungen Menschen die Gemeinde, die vielfältigen Aufgaben und die Entscheidungsprozesse im Gemeinderat näher zu bringen.“ Hoffentlich sehen sie manche Dinge nun anders und engagieren sich in der Politik.

Die Gemeinde Kürnach beteiligt sich jedes Jahr an der Aktion „Girls’ Day“ - Mädchenzukunftstag. In ganz Deutschland luden eine Vielzahl von Unternehmen, Betrieben, Forschungseinrichtungen und Institutionen Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 für einen Besuchstag in ihrer Arbeitsstätten ein. Sie öffneten ihre Labore, Büros und Werkstätten. Auch die Gemeinde Kürnach bot den Schülerinnen am „Girls’ Day“ die Gelegenheit, einen Einblick in die Praxis - vor allem in als „frauenuntypisch“ geltende Bereiche der Arbeitswelt - zu gewinnen. Leider zählt dazu zum großen Teil auch die Politik. Deshalb zeigt Bürgermeister Thomas Eberth mit der Beteiligung am „Girls’ Day“ den Mädchen, wie spannend der politische Alltag ist. Einen Tag lang konnten interessierte Mädchen den Bürgermeister und die 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl aus Kürnach auf Schritt und Tritt begleiten und über die Schulter schauen. „Wir wollten Mädchen die Möglichkeit bieten, Einblicke in das Berufsfeld der Politik zu gewinnen und Kontakte für ihre berufliche Zukunft herzustellen. Es geht darum, Öffentlichkeit und Wirtschaft auf die Stärken der Mädchen aufmerksam zu machen und um jungen Frauen interessante Zukunftsperspektiven zu eröffnen,“ erklärt Eberth. Unternehmen, die erfolgreich spezielle „Mädchen-Tage“ realisieren, können auf einen steigenden Anteil junger Frauen als Mitarbeiter verweisen“, so Eberth weiter. „Diese Entwicklung muss auch in der Politik angestrebt werden."

1. Bürgermeister Thomas Eberth und 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl erläutern den Schülerinnen und Schülern die vielfältigen Aufgaben einer Kommune anhand des Flächennutzungsplans der Gemeinde Kürnach.