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Aus gemeindlichen Flächen Lebensraum gestalten

Färberkamille, Wilde Möhre, Echtes Labkraut und Co.


Es summt, brummt, krabbelt und fliegt auf Kürnach‘s Ausgleichsflächen. Umgeben von anderen Ackerflächen hat die Gemeinde Kürnach im Zuge der Entwicklung von Baugebieten einige Ausgleichsflächen geschaffen. Diese sind nun echte Oasen mit einer Vielfalt an Blumen, Gräsern, Insekten und Niederwild geworden.

 

Gemeinsam mit Bauhofleiter Reinhard Heinrich kontrollierten 1. Bürgermeister Thomas Eberth, 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl und 3. Bürgermeister Edgar Kamm die verschiedenen angepflanzten und gepflegten Flächen. So ist durch die Ansaat verschiedener Saatgutmischungen ein echtes Blütenmeer entstanden. Zurzeit blüht u.a. beispielsweise die Wiesenflockenblume, Wilder Majoran, Ackerwitwenblume, Wilde Möhre oder Färberkamille. „Diese Flächen werden umgewandelt zu Lebensraum für Insekten und Kleintiere. So profitiert die Natur insgesamt davon. Auch die Bevölkerung genießt das positive Landschaftsbild und es kommt zu einer Steigerung des Erholungswertes“, erklärte 1. Bürgermeister Eberth.

 

Klein- und Ausgleichsflächen mit Streuobstwiesen aber auch die Kompensationsmaßnahmen für den Hamster sind auf dem ganzen Gemeindegebiet verteilt. Dadurch kommt es zu einer echten Biotopvernetzung. So bewirtschaftet die Gemeinde Kürnach durch den Bauhof neben den privaten Ausgleichsflächen ca. 8 Hektar auf verschiedenen Parzellen als Blumen- und Ökowiesen. Bauhofleiter Reinhard Heinrich betonte, dass dies auch ein Erlebnis für alle Sinne ist. „Der Duft der verschiedenen Blumen für die Nase, das Summen und Brummen für die Ohren, der Blütenreichtum mit den unterschiedlichen Farben für die Augen und natürlich die Entschleunigung beim Betrachten für das gesamte Gemüt“, so der Bauhofleiter.

 

Auch für die Kinder wird die Wiese somit zum Erfahrungs- und Lernort. Oftmals sieht man die Kinder mit Becherlupe durch die Wiese streunen. „Neben dem Vorteil für den Mensch wird mit den Flächen auch aktiv etwas gegen das Insektensterben getan“, erklärte 1. Bürgermeister Eberth. So etwas kann nur funktionieren, wenn die Gemeinde ihre für die Landwirtschaft uninteressanten Restflächen clever bewirtschaftet und fachgerecht pflegt. Mit Reinhard Heinrich hat die Gemeinde Kürnach dabei einen Experten, der sich dieser Flächen annimmt. Ein zeitversetztes Mähen mit Abtransport des Mähgutes, das teilweise verbleiben des Bewuchs auf Teilflächen bis zum Frühjahr aber auch die Nachsaat von Lebensraummischungen sind sein Erfolgskonzept. „Man sieht, welche Erfolge dieses Arbeiten bringt“, betonte 3. Bürgermeister Kamm.

 

Die Gemeinde Kürnach versucht seit Jahren ihre Diversität in der Gemarkung zu stärken. „Diese Fläche zeigen, dass mit der Entwicklung und Wohnraumschaffung für die Menschen auch erhebliche Verbesserungen für die Natur einhergehen können“, so 1. Bürgermeister Eberth. Außerdem soll die Vorgehensweise auch Vorbildfunktion für die Privatanwesen sein.

 

In einer der nächsten Sitzungen wird der Gemeinderat von Kürnach über ein Lebensraumprojekt auf unbebauten und ungenutzten Grundstücken diskutieren. Auch dort könnte mit der Fachkenntnis des Bauhofes, zusammen mit den privaten Eigentümern, pflegeleichte und artenreiche Flächen für Insekten und Co. geschaffen werden. „Mit der Vernetzung von Flächen im Ort sowie in der Flur, mit geschultem Personal im Bauhof und im gemeinsamen Miteinander kann durch die An- und Einsaat von Blühflächen in der Landwirtschaft viel erreicht werden“, betonte Bauhofleiter Heinrich.

 

Alle Teilnehmer des Begangs waren sich einig, dass die Autobahnmeistereien, Straßenbauämter und auch andere Gemeinden dies gerne nachahmen könnten. Mit ein bisschen Mehraufwand kann insgesamt die Diversität und unsere Heimat umgestaltet, verbessert und ökologischer vernetzt werden.

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1. Bürgermeister Eberth, 2. Bürgermeisterin Bayerl, 3. Bürgermeister Kamm und Bauhofleiter Reinhard Heinrich überzeugen sich vom Erfolg der gemeindlichen Flächen für die Natur, Insektenwelt und das Niederwild. Auf der vielfältigen Blumenwiese war ein reges Flattern von Bienen, Schmetterlingen und Co. wahrzunehmen.

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