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Neujahrsansprache des 1. Bürgermeisters

03.01.05

Hier Auszüge aus der Neujahrsansprache des 
1. Bürgermeisters Manfred Ländner.


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

... Traditionell möchte ich Rückschau halten auf das abgelaufene Jahr 2004, Rückschau auf 12 Monate mit gesellschaftlichen und ortspolitischen Ereignissen und Höhepunkten.

Bereits im Januar feierte die Theatergruppe des GV ""Eintracht"" mit dem Stück ""Hieronymus der Erfinderschreck"" 75 Jahre Theaterspiel im Gesangverein.
Im März beging die KAB mit einem Festakt im Pfarrzentrum ihr 110jähriges Jubiläum.
Noch länger gibt es unsere Feuerwehr, die im Jahr 2004 auf 135 Jahre Dienst am Nächsten zurückblicken konnte.
30 Jahre besteht unser Tennisclub,
25 Jahre der Frauenchor im Gesangverein Eintracht. 
10 Jahre feierte unser Kindergarten St. Markus und der gleichnamige Förderverein.

Das Engagement Kürnacher Bürgerinnen und Bürger wurde ebenfalls lokal und überregional gewürdigt.

So durfte die Gemeinde Kürnach Frau Rektorin i.R. Christine Demel die Ehrenbürgerwürde verleihen.
Adolf Konrad und Franz Prell wurden in Anerkennung ihres 30jährigen kommunalpolitischen Wirkens mit der kommunalen Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Unser Mitbürger Prof. Dr. Wolfgang Schneider wurde zum Vizepräsident der Universität Würzburg gewählt.

Auszeichnungen des Blutspendedienstes des Bay. Roten Kreuzes erhielten Andreas Krieger für 50, Gertrud Lindinger und Jürgen Ellinger für 75 und Karl Schäfer für 100 unentgeltliche Blutspenden. 

Erwähnen darf ich auch private Initiativen, die unser Ortsleben bereichert haben, so hat Georg Proksch über den VdK eine Nordic-Walking Gruppe ins Leben gerufen. Dr. Ulrich und seine Frau Verena Bartmann betreuen eine Laufgruppe, die sich seit März regelmäßig trifft.
Werner und Maria Bauer, sowie Irma Grümpel waren Initiatoren für eine Volkstanzgruppe, die am 1. Mai und am Dorfabend die fränkische Tanztradition ins Bewusstsein rückten, Konsequenz aus dem Tanz war die zugehörige Musik, die Burkard Schmitt mit der Gründung der ""Körnier Ruckser"" beigesteuert hat.
Dank unserem Mitbürger Martin Degenbeck, der mit seinen Studenten der LWG Veitshöchheim das Biotop an der Roten Marter geplant und eingerichtet hat.
Drei Bildstöcke konnten im abgelaufenen Jahr neu bzw. saniert aufgestellt werden. 
Zum einen der Wallfahrtsbildstock. Der Dank gilt allen Spendern. Zum anderen haben die Familien Max Heinrich (Vierzehnheiligen-Marterle) und Reinhold Öchsner (Rote Marter) mit eigenem Kapital ihre Bildstöcke saniert.

Auch die Gemeinde hatte ausreichend Anlass, sich über weitere Fortschritte in der Ortsentwicklung zu freuen.

So konnte nach Fertigstellung des Kreisverkehrs im Dezember 2003 im abgelaufenen Jahr die Trasse und die Brücke für die Direktanbindung an die B 19 weitgehend gebaut werden, so dass wir mit einer Inbetriebnahme der Strecke im April/Mai diesen Jahres rechnen. Endlich wurden auch die Restarbeiten am Straßenrand des Kreisver-kehres abgeschlossen. Die Innengestaltung wird Aufgabe des Jahres 2005 sein.

Am 26. März wurde die Grundsteinlegung zur Sanierung des Alten Rathauses gefeiert. Auch hier rechnen wir mit Fertigstellung der Baumaßnahme im Frühjahr 2005.

Begonnen und abgeschlossen wurde die Erweiterung unseres Friedhofes. Nach der Winterpause wird der Bau des Toilettenhäuschens ebenfalls bald beendet sein. Bei der Auswahl der neuen Friedhofstore wird der Gemeinderat sicher eine gute Lösung finden.

Über all den Aktivitäten in 2004 stand naturgemäß unser Ortsjubiläum, zu dem wir neben Tausenden von Besuchern aus der Region zum Dorffest auch unsere Freunde aus Aljezur und Szendehely begrüßen konnten.

Mit der Neujahrsnacht und dem heutigen Neujahrsempfang geht unser Jubiläumsjahr ""1225 Jahre Kürnach"" zu Ende. Gerne hätte ich mich bei der heutigen Ansprache auf dieses, unser Jubiläum konzentriert, hätte Rückschau gehalten und Dank gesagt. 

Die Ereignisse der vergangenen Tage, das Seebeben in Südostasien und seine schrecklichen Folgen haben bereits und werden noch jede Neujahrsrede beeinflussen. Gestatten Sie mir neben dem Ausdruck der Betroffenheit und Trauer, die wir alle empfinden, auch einige bewertende Sätze. 

Es gibt nur wenige Katastrophen in den letzten Jahren, die die Öffentlichkeit dermaßen bewegt haben, wie diese. Obwohl der gewaltsame Tod hunderttausendfach auch in anderen Regionen unserer Welt zuschlägt, neigen wir dazu diese anderen Ereignisse zu verdrängen, bzw. nur nebenbei zur Kenntnis zu nehmen. Nur einige Beispiele: Völkermord im Sudan, Aidskatastrophe in vielen Ländern Afrikas, verheerende Überschwemmungen in Bangladesch waren ebenfalls Ereignisse im Jahr 2004.
Was ist es, das die Betroffenheit im Fall Südostasien besonders eindringlich werden lässt? 
Zum einen natürlich das Ausmaß der Katastrophe. 140.000 Tote, Millionen Obdachlose, Seuchengefahr und Auswirkungen in mehreren Staaten. Hinzu kommt, dass auch Europäer, dass Deutsche, auch Unterfranken direkt betroffen sind, ja sogar Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Wir denken besonders an eine, aus Rimpar stammende Familie, die vermisst wird.
Zum anderen ist es die Region. Mit den Namen Sri Lanka, Sumatra, Malediven, Thailand verbinden sich Gefühle wie Strand, Urlaub, Paradies. Es kommt ein jahreszeitliches Phänomen dazu. An Weihnachten und zum Jahreswechsel sind wir besonders sinnlich gestimmt. Denken an Liebe, Familie und Freundschaft. 
In diese Stimmung hinein die Schreckensmeldung: Naturgewalten haben ein Paradies zerstört und fordern hunderttausendfache Opfer. Die Natur hat in schrecklicher Weise eine Szenerie geschaffen, eine grausame Realität, wie wir sie aus amerikanischen Filmen nur in der Fiktion kennen....

... Liebe Kürnacherinnen und Kürnacher, ich bin überzeugt davon, dass es in Tagen der soeben angesprochenen schrecklichen Ereignisse legitim ist, sich auch auf das unmittelbare Umfeld zu konzentrieren. Unser unmittelbares Umfeld ist unsere Heimat Kürnach. Unser Heimatdorf, das im abgelaufenen Jahr 2004 durch die 1225-Wiederkehr der Ersterwähnung seines Namens ""Quirnaha ? Kürnach"" eine besondere Würdigung erfahren hat. 
Ich bin überzeugt davon, dass die Feststellung erlaubt ist, das Jubiläumsjahr ist gelungen.
Es konnte erreicht werden, dass unsere Bürgerschaft den Jubiläumsgedanken aufgenommen, das Ortsjubiläum als gemeinschaftliche Aufgabe betrachtet und mitgefeiert hat.

Im Namen der Gemeinde Kürnach darf ich allen sehr herzlich danken. Es wäre eine unlösbare Aufgabe, Einzelne hervorzuheben und ihre Leistung zu würdigen. Alle waren dabei. Kirchen, Vereine, Gemeinderat, Privatinitiativen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben sich eingebracht und Großartiges geleistet. Festabend, Dorffest mit historischem Festzug, Dorfabend, die verschiedenen Konzerte in Mehrzweckhalle und Kirche waren Höhepunkte eines gelungenen Festjahres, das seine besondere Prägung auch dadurch erhalten hat, dass die Neuauflage unserer Ortschronik erschienen ist. In monatelanger Arbeit konnte dieses Buch als repräsentatives Werk über Geschichte und Gegenwart unseres Kürnach entstehen. Allen Mitautoren aber besonders Ihnen, Frau Ehrenbürgerin Christine Demel und ihrem Sohn Matthias nochmals herzlichen Dank.

Was bleibt vom Jubiläum? Sicherlich schöne Erinnerungen, Erinnerungen auch daran, dass es manchmal anstrengend war. Es wird bleiben das Kürnachbuch, als Nachschlagewerk für Neubürger und kommende Generationen. Es bleiben visuelle Eindrücke, auf DVD gebrannt im Film von Walter Szaule, auf Fotografien im heimischen Fotoalbum, bzw. heimischen PC, oder ebenfalls auf DVD von Paul-Jürgen Blum und Matthias Demel.

Was für Kürnach bleibt, ist die Gewissheit, sich auf seine Bürgerinnen und Bürger verlassen zu können. Kürnach konnte Jubiläum feiern, nahezu ausschließlich mit eigenen Kräften, ein gelungenes Jubiläum, das dank dieses persönlichen Engagements vieler die Gemeindekasse nicht sonderlich belastet hat. 

Weiter wird bleiben die Freude der Bürgerinnen und Bürger über ihr Heimatdorf, die Tatsache, dass unser Kürnach lebens- und liebenswert ist. Heimat zu haben gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Ich bin überzeugt davon, dass unser Jubiläum den Heimatgedanken weiter gestärkt hat. Auch und vor allem dafür, allen die mitge-macht, mitgesorgt, mitgeholfen haben herzlichen Dank und VergeltZs Gott. Sie können mit Recht stolz auf sich und ihre Leistungen sein.

Möge die Verbundenheit mit unserem Heimatdorf und der Einsatz für Kürnach und seine Menschen auch weiterhin politisches und gesellschaftliches Handeln prägen und sich immer Bürgerinnen und Bürger finden, die sich für das Gemeinwohl einsetzen.