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Positive Entwicklung in allen Lebensbereichen

Große Bürgerversammlung in Kürnach


Über 200 Mitbürgerinnen und Mitbürger konnte 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl bei der Bürgerversammlung begrüßen. Traditionsgemäß hatte zur Bürgerversammlung der 1. Bürgermeister eingeladen, um über aktuelle Projekte, statistische Daten und Zukunftsthemen der Gemeinde Kürnach zu referieren.

Anhand von umfangreichen Statistiken erläuterte Bürgermeister Eberth die demografische Situation der Gemeinde Kürnach. Für die zahlreichen Kinder und Jugendlichen wird eine Vielzahl von Investitionen in Kindergarten, Schule und Freizeitmöglichkeiten benötigt. Derzeit wird die Grundschule in Kürnach zu einem „Zentrum für Familien“ u.a. mit einem Kindergarten umgebaut. Die Grundschule wird bei der Maßnahme auch mit Klassen- und Betreuungsräumen und einer großzügigen Mensa erweitert. Ein wichtiger Bestandteil der Baumaßnahme ist auch die Schaffung von umfangreichen Spiel- und Bewegungsbereichen im Umfeld der Schule. So wird für die unterschiedlichen Nutzergruppen ein Außenspielbereich mit mehreren altersgerechten Teilen errichtet. Zudem wird die Schulsportanlage saniert und somit den Bedürfnissen angepasst. Auch die Freizeitanlage mit Beachvolleyballanlage, Kletterwand und Spielmöglichkeiten ist am Entstehen. Das Mini-Soccer-Feld, die geplante Skateanlage an der Höllberghalle sowie die Angebote der Ferienbetreuung und des Hüttendorfes runden das Freizeitangebot und die Möglichkeiten für Familien mit Kindern in Kürnach ab. An der Kürnach, dem gleichnamigen Bach, wird ab Anfang 2020 auch der attraktive Wasserspielplatz errichtet. Dort entsteht, am Bachrundweg gelegen, ein weiterer neuer Anlaufpunkt für Familien mit Kindern. „Wenn die großen Wohnbauprojekte in der Semmelstraße abgeschlossen sind, ergänzt auch dieser Spielplatz das attraktive Angebot Kürnachs“, so Bürgermeister Eberth.

Wichtige statistische Daten waren auch die Wohnraumschaffung und die Einwohnerentwicklung der letzten Jahre. „In den vergangenen Jahrzehnten hat Kürnach gerade in den 80er Jahren ein enormes Bevölkerungswachstum erlebt. Seit mehreren Jahren stagniert nun die Einwohnerentwicklung und ist sogar etwas rückläufig. Weniger Menschen verbrauchen derzeit mehr Wohnraum“, erläutert Eberth. Daher setzt die Gemeinde Kürnach intensiv auf die innerörtliche Nachverdichtung und die Revitalisierung von historischen Leerständen im Altort. Beispielhaft wurden die Projekte „Brückentorstraße 14“, „Rottendorfer Weg 1“ und die „Pleichfelder Straße 18“ vorgestellt. Dort wurden bzw. werden alte Anwesen saniert und junge Familien konnten bereits einziehen. Die finanzielle Förderung von privaten Sanierungen macht die Umsetzung solcher Vorhaben einfacher. Die umfangreichen Beratungsleistungen durch die Gemeinde im förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet Kürnach mit Architekt, Steuerberater und Energiefachleuten wurde ebenfalls erläutert und vorgestellt. Die Ausweisung des Baugebietes „Schleifweg III“ mit Erstellung des Bebauungsplans, dem artenschutzrechtlichen Ausgleich sowie der Vergabe der Bauplätze an Interessenten wurde den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern vorgestellt.

Im Bereich Statistik wurde auch die Gemarkung Kürnach mit den jeweiligen Flächen erörtert. Von den 1.228 Hektar Gemarkungsgebiet sind insgesamt ca. 80 % Wald, Forst und ökologische Flächen. Ca. 5,9 %, also 72 Hektar, sind Wohnbaufläche und 40 Hektar Industrie-, Landwirtschafts- und Gewerbefläche. Anhand von Plänen zeigte der Bürgermeister auf, wie und wo die Landschaft in Kürnach ökologisch aufgewertet wurde und welche Ausgleichsflächen z. B. für den Feldhamster erstellt und in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft gepflegt werden. „Erfreulich ist, dass die Ausgleichsflächen auch mit Leben gefüllt werden. Dies zeigt z.B. die Apfelaktion mit den Kindergärten oder auch die Pflanzungen des jährlichen Jubiläumswaldes“, so Eberth. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Gemeinde Kürnach im Nordosten des Landkreises Würzburg in dieser Hinsicht gut aufgestellt ist und auch deutlich mehr als nötig in die Natur und die Ökologie, aber auch in das Grün im Altort, investiert.

Daneben wurde die Autobahnbaustelle mit der Brücke über die BAB 7 und der geplante Kreisverkehr an der WÜ 26/St2260 sowie die Investition in das gemeindliche Straßennetz vorgestellt. Kontroverser Diskussionspunkt war die Feststellung eines Bürgers, dass Kürnach nicht mehr weiter wachsen solle, sondern mehr Geld in die Sanierung von Straßen stecken müsse. Eine hitzige und emotionale Debatte entstand um die Fragen „Was bedeutet dörflicher Charakter?“

Als weitere Hauptpunkte wurde über die ärztliche Versorgung und die Arbeit der Allianz des Würzburger Nordens berichtet.

Die Gemeinde versucht derzeit intensiv die ärztliche Versorgung, gerade im Bereich der Allgemeinmedizin, zu verbessern und für die Zukunft neu aufzustellen. Von einem geplanten Ärztezentrum bis hin zu einer Praxis in der Semmelstraße sind verschiedene Lösungsansätze möglich, um ansiedlungswillige Ärzte nach Kürnach zu locken.

Dass derzeit ein „kleiner roter Traktor“ durch den Würzburgen Norden fährt, berichtete Bürgermeister Eberth weiter. Er präsentierte die „Konni-Tour“ der Allianz Würzburger Norden mit Bildern, Videos und Informationen. Die Tour zeigt die Geschichte, das Brauchtum, die Menschen und die Besonderheiten der Gemeinden im Würzburger Norden auf. Er lud die Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, sich ebenfalls an der Konni-Tour zu beteiligen und so mehr über die Region zu erfahren. Die Themen Grundwasserschutz mit Erhalt der Artenvielfalt sowie der Landwirtschaft, das Mittelschulkonzept, die interkommunale Zusammenarbeit in den Bereichen Bauhof und Verwaltung sowie die Abstimmung bei weiteren verschiedenen Problemstellungen standen ebenfalls auf der Tagesordnung der Bürgerversammlung.

Auch auf die im Vorfeld formulierten Bürgerfragen ging der Bürgermeister ein. Themenpunkte waren hier eine Verbesserung der Querungssituation an der Kreisstraße WÜ2/Schwarzer Brunn oder die Verbesserungen des ÖPNV mit der Linie 430 von und nach Würzburg. Mögliche zukünftige Wohnformen von Seniorinnen und Senioren aus der „Baby-Boom-Generation“ war ebenfalls ein Diskussionspunkt aus den Reihen der Bevölkerung. Wo und wie diese Generation zukünftig wohnen und leben kann, was die Gemeinschaft und was eventuell die Gemeinde leisten müssen und welche Konzepte zukünftig notwendig werden um auch dieser Generation ein positives Altwerden zu ermöglichen, wurde hinterfragt. Das Objekt „Bergstraße 4“ könnte ein Musterbeispiel für eine Senioren-WG oder für betreute ambulante Wohngruppen werden.

Nach den vielen Informationen und dem intensiven Austausch dankte Bürgermeister Eberth den zahlreichen in Kürnach aktiven Ehrenamtlichen in den Vereinen und Verbänden. „Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich erleben kann, dass beim 20jährigen Jubiläum der Schautanzgruppe, die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr die Küche managen, der Sportverein die Theke bestückt und das Partnerschaftskomitee die Gäste bedient. Das ist Dorfgemeinschaft! Das macht Kürnach aus!“, so der Bürgermeister. Nach fast drei Stunden schloss die 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl offiziell die Versammlung. Die verschiedenen Tagesordnungspunkte wurden anschließend noch bei einigen Tischgesprächen vertieft.

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Bei der großen Bürgerversammlung in Kürnach berichtete Bürgermeister Thomas Eberth über aktuelle Projekte, geplante Entwicklungen und die Zukunftsthem