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Mehr Miteinander in Flur und Feld

Das Verständnis für die Landwirtschaft, deren Produktionsabläufe und die notwendigen Arbeiten geraten immer mehr in Vergessenheit.


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Gemeinsam montierten (v.r.) Bürgermeister Thomas Eberth, stellv. Ortsobmann der Landwirte Matthias Heinrich, Ortsbäuerin Gertrud Konrad, 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl und Bauhofleiter Reinhard Heinrich das erste Schild "Miteinander für mehr Verständnis" am Ortsrand von Kürnach.


Auch das Akzeptieren von Besitz und Grenzen in der Flur geht zunehmend verloren. Dazu kommt der örtliche Anspruch auf Freizeit und Naherholung mit Fahrrad, Inlinern, zum Walken, Joggen, Reiten und Hunde ausführen. Dies führt oftmals zu Konfliktpunkten zwischen Landwirten und Naherholungssuchenden. Auch an Sonn- und Feiertagen, wenn viele Bürger frei haben, müssen Landwirte oft wetterbedingt mit ihren großen Traktoren und Erntemaschinen auf die Felder fahren. Nicht selten unter Zeitdruck. Die großen Fahrzeuge sind schwer manövrierbar und ein Ausweichen ist nicht ohne weiteres möglich. Deshalb haben jetzt die Landfrauen und die örtlichen Bauern in Kürnach gemeinsam mit der Gemeinde Kürnach eine Initiative gestartet: "Miteinander für mehr Verständnis". Dabei weisen Schilder an den Flurwegen auf die unterschiedliche Nutzung hin und erklären Sachverhalte. Dies soll zu mehr Verständnis
untereinander führen. Außerdem wird ein Flyer des Bayerischen Bauernverbandes "Knigge für Feld und Flur" veröffentlicht. Darin sind Verhaltensregeln für Landwirte und Jogger, Fahrradfahrer, Reiter, Spaziergänger und Hundehalter festgehalten. Daneben wirbt die Gemeinde auch bei den örtlichen Landwirten für Aufklärung. "Kindergärten, Schulen aber auch Erwachsene müssen wieder lernen, wie wichtig die Arbeit der Landwirte für die Kulturlandschaft, die Nahrungsproduktion, die Ökologie, den Wasserhaushalt und die Artenvielfalt ist," so Bürgermeister Thomas Eberth. "Deshalb müssen die Landwirte dies auch wieder erklären wollen. Nur dann ist der Respekt vor Eigentum und der Arbeit, die notwendig ist, möglich", so auch der stellvertretende Bauernobmann Matthias Heinrich. Die Felder sind Privatbesitz wie jeder Hausgarten. Dies muss verstanden und respektiert werden. Gertrud Konrad, die örtliche Ortsbäuerin bestätigt ebenfalls die Situation: "Es kann nicht sein, dass Hunde über frisch gesäte Äcker rennen, Reiter in den Wäldern reiten, Müll auf Wiesen geworfen und wenn ein Traktor kommt, nicht ausgewichen wird." Deshalb betont auch sie: "Miteinander für mehr Verständnis". Die Schilder sollen mehr sensibilisieren und als Denkanstoß dienen. Auch in den Kindergärten und Schulen muss daran gearbeitet werden. Dazu dienen Betriebsbesichtigungen, aber auch die Analyse von Lebensmitteln aus dem Supermarkt. "Insgesamt erhoffen wir uns gegenseitige Rücksicht und Vorsicht, sowie einen sensiblen Umgang mit der Natur", betonte Bürgermeister Thomas Eberth. "Dies muss der Bevölkerung und den Landwirten klar werden. Denn wer hat schon gerne Ärger am Arbeitsplatz", so die Verantwortlichen. Auch die örtlichen Jagdgenossen wollen sich an der Aktion beteiligen. Jagdvorsteher Alfons Konrad erläuterte, dass zur Flur auch der Wald gehört und hier die gleichen Verhaltensregeln gelten müssen.