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Bürgerversammlung in Kürnach

Weichenstellungen für den Altort und viele Themen diskutiert.


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So viele Bürgerinnen und Bürger wie noch nie kamen zur Kürnacher Bürgerversammlung.


Die Flüchtlingskrise, das innerörtliche Gestaltungshandbuch, der Bau der Talbrücke BAB7 über die Kürnach und die Sanierung der Kreisstraße WÜ2 mit Knotenpunkt WÜ2/WÜ26 waren die großen Themenbereiche, bei der mit 450 Personen sehr gut besuchten Bürgerversammlung in der Kürnacher Höllberghalle.

Dabei ging es auch um Weichenstellungen im Altort und in der Gemeinde Kürnach. Bürgermeister Thomas Eberth konnte hierzu einen Meilenstein für die Altortsanierung präsentieren. Aufbauend auf das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept, hat der Gemeinderat der Gemeinde Kürnach gemeinsam mit der Dorfbevölkerung ein Gestaltungshandbuch mit einem kommunalen Förderprogramm erarbeitet und beschlossen. Dieses konnte in der Bürgerversammlung präsentiert werden. Ziel des Gestaltungshandbuches ist es, das Bauen im Altort zu erleichtern, Gebäudestrukturen mit neuem Leben zu erfüllen und Hofstellen mit Funktionsverlust zu revitalisieren.
Dabei wird ein großer Teil der Beratungsleistung im Bereich Städtebau, Baurecht und Gestaltung durch den Beratungsarchitekten kostenlos von der Gemeinde Kürnach zur Verfügung gestellt. Auch eine energetische und steuerliche Beratung wird grundsätzlich bezuschusst. Werden auf der so gemeinsam erarbeiteten Basis entsprechende Gestaltungsvorschläge umgesetzt, gibt die Gemeinde einen finanziellen Zuschuss zur Gesamtmaßnahme. "Der Gemeinderat erhofft sich nach den vielen gemeindlichen Initiativen im Altort mit diesem Förderprogramm weitere wichtige Impulse für den Altort", so Bürgermeister Eberth.

Der nächste große Themenblock war die Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der Gemeinde Kürnach. Bürgermeister Eberth stellte dabei zunächst den rechtlichen Hintergrund und den derzeitigen Sachstand im Landkreis Würzburg vor. Die Gemeinden werden dabei durch das Landratsamt Würzburg auf Veranlassung der Regierung von Unterfranken verpflichtet, gemeinsam 300 Notunterkunftsplätze zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Notunterkünfte wurden auch die Grundschule und die Höllberghalle auf ihre Verwendung geprüft und in Augenschein genommen. Seitens der Gemeinde Kürnach konnte mit dem privaten Eigentümer der Tennishalle ein Alternativvorschlag erarbeitet werden. Ab 1. Dezember 2015 sollen dort Notunterkunftsplätze bereitgestellt werden. Paul Justice und Kerstin Gressel standen als Flüchtlingskoordinatoren des Landkreises Würzburg für Fragen zur Verfügung. 1. Polizeihauptkommissar Wolfgang Remelka erläuterte das weitere Vorgehen und die notwendigen Schritte, die zur Sicherheit der Unterkunft und ihrer Bewohner aber auch der Bevölkerung veranlasst werden. Bürgermeister Eberth bat die Kürnacher Bürgerinnen und Bürger um ihre Unterstützung und um einen professionellen Umgang mit der Unterbringung.
Ein weiterer großer Themenpunkt, der die Verantwortlichen der Gemeinde bewegt, ist der Talbrückenneubau der A7 über das schöne Kürnachtal. Das Planfeststellungsverfahren läuft derzeit und die Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, sich an dem Verfahren zu beteiligen. Anhand der Planunterlagen erläuterte der Bürgermeister die entsprechenden Bauabschnitte sowie die damit verbundenen Risiken. Die Bauphase wird aufgrund der Komplexität eine besondere Herausforderung. Zuerst muss eine Ersatzbrücke gebaut werden, erst dann kann die bestehende Brücke abgerissen werden und die weiteren Arbeiten an einer Fahrrichtung beginnen. Dann wird die Ersatzbrücke auf die Richtige Position geschoben. Derzeit ist der Ausbau 3-streifig plus Standstreifen vorgesehen, soll aber zunächst nur 2-streifig befahren werden. Daher ist formell ein Lärmschutzwall an der Brücke noch nicht erforderlich. Bürgermeister Eberth betonte: "Die Bundesautobahn A7 ist Fluch und Segen für Kürnach. Daher müssen Lärmschutzmaßnahmen sofort mit errichtet werden. Die "Taschenspielertricks" dürfen hier nicht greifen." Die Gemeinde forderte die Bevölkerung der Region daher auf, die Verantwortlichen durch Stellungnahmen entsprechend zu unterstützen und eine Verbesserung dadurch herbeizuführen.

Als letzter Themablock wurde der Vollausbau der Kreisstraße Wü2 (Pleichfelder Straße) mit Knotenpunkt WÜ2/WÜ26 vorgestellt. In diesem Bereich soll auch ein neuer Edeka-Markt errichtet werden.
Am Ende der fast 3-stündigen Versammlung bedankte sich Eberth bei den Bürgerinnen und Bürgern für das gute Miteinander. Kürnach ist eine Gemeinde mit Wohlfühlcharakter, mit Tradition und Moderne und vor allem ein Dorf mit Menschen, die sich gerne in der Dorfgemeinschaft engagieren. Außerdem lobte er den Gemeinderat für das zielorientierte und weitsichtige politische Arbeiten.