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Kürnach hat nun acht Siebener

Gemeinsam mit dem Gemeinderat der Gemeinde Kürnach, den Ehrengästen und den aktiven Feldgeschworenen konnte Bürgermeister Thomas Eberth Herrn Vitus Heinrich aus dem "Aktiven Dienst" der Kürnacher Feldgeschworenen entlassen.


heinrich_vitusDieser hatte aufgrund der anstehenden umfangreichen Arbeiten nach fast 44 Jahren um seine Entlassung gebeten. Bei einer kleinen Feierstunde konnte Bürgermeister Thomas Eberth einen Rückblick halten und die umfassenden Aufgaben eines Feldgeschworenen in Kürnach erläutern.

Am 3. August 1969 hatte der Gemeinderat Herrn Vitus Heinrich und Herrn Eugen Heinrich als Nachfolger für zwei aus dem aktiven Dienst scheidende Feldgeschworene auf Vorschlag der Feldgeschworenen ernannt. Seit diesem 3. August sind fast 44 Jahre vergangen und Kürnach hat sich verändert, angepasst und ist fortwährend gewachsen. Neue Straßen, Wohngebiete, Industriegebiete sowie Änderung von Äckern und Wegen, all das bedeuteten viel Arbeit für die Feldgeschworenen. Das Amt des Feldgeschworenen ist ein kommunales Ehrenamt. Die Feldgeschworenen werden bei Übernahme ihrer Aufgaben zur gewissenhaften und unparteiischen Tätigkeit sowie zur Verschwiegenheit und Bewahrung des Siebenergeheimnisses durch Eidesform auf Lebenszeit verpflichtet!

Nach dem Ausscheiden einzelner Feldgeschworener können die verbleibenden Feldgeschworenen neue Feldgeschworene selbst wählen. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasst das Gemeindegebiet. Die Siebener, wie die Feldgeschworenen auch genannt werden, sind zuständig für Abmarkungen, Grenzbegehungen und Grenzkontrollen. Nur Feldgeschworene dürfen einmal gesetzte Grenzzeichen suchen und aufdecken. Besonders das Siebenergeheimnis ist immer ein spannender und geheimnisvoller Punkt der Tätigkeit. Dabei kennzeichnen die Feldgeschworenen die Lage der Grenzpunkte mit geheimen Zeichen. Diese Siebenerzeichen sind meist besonders geformte und vielfach auch beschriftete Zeichen aus dauerhaftem Material, wie z. B. gebranntem Ton, Glas, Porzellan oder Metall. Sie werden im Bereich des Grenzsteins in einer bestimmten, nur den Feldgeschworenen bekannten Anordnung ausgelegt. Die Art, wie diese Zeichen angeordnet werden, bezeichnet man eben als "Siebenergeheimnis". An der Form und der Lage der Zeichen erkennen die Feldgeschworenen, ob der Stein verändert wurde. Dieser Tätigkeitsbereich ist natürlich in der Gemeinde Kürnach etwas Besonderes und keine einfache Aufgabe.

Bürgermeister Eberth blickte auf die Gemeindeentwicklung der letzten 40 Jahre zurück und machte anhand dieser deutlich, wie umfangreich ein Siebener in Kürnach bei Bau- und Gewerbegebieten, Flurbereinigung, Straßenbau und Grundstücksregulierungen zu tun hatte. Beispielhaft nannte er: 1971 Siedlung "Neuer Berg, 2. Bauabschnitt" (Kürnach hatte damals 1.800 Einwohner), 1974 Siedlung "Krautäcker", 1975 Siedlung "Oberes Tor" (1979 hatte Kürnach schon 2.500 Einwohner), 1980 Baugebiet "Kieselgarten", "Obere Mühle" und Diskussion "Schwarze Äcker", 1983 Flurbereinigung Estenfeld, (1987 hatte Kürnach 3.000 Einwohner), 1990 Gewerbegebiet "Wachtelberg", 1990 Baugebiet "Schwarze Äcker 1", 1991 Bau der ST2260 (1999 hatte Kürnach 4.000 Einwohner), 2000 "Industriepark Kürnach Nord", 2003 Baugebiet "Schleifweg I", 2004 Direktanbindung an die B19, 2008 Gewerbegebiet "Wachtelberg II" und 2009 Baugebiet "Schleifweg II". "All diese nüchternen Zahlen heißen politische Diskussionen und Entscheidungen. Sie heißen aber auch viel, viel Arbeit für unsere Siebener", so Eberth. Es mussten unzählbare Steine und Meißelzeichen gesetzt und ausgeführt werden. Wie viele Kilometer z.B. Vitus Heinrich bei Grenzgängen, Grenzkontrollen, Zeichnen der Steine zurückgelegt hat, ist unmessbar. Besondere Höhepunkte in der Geschichte der örtlichen Feldgeschworenen waren die in Kürnach stattfindenden Siebener Tage im Jahre 1969, 1990 und 2010. Auch Ehrenbürgerin Frau Rektorin a. D. Christine Demel und Siebenerobmann Reinhard Heinrich lobten die Arbeit von Vitus Heinrich. Gemeinsam sagten alle Danke für die jahrelange Treue, für die Stunden des Ehrenamtes um die Gemeinde Kürnach und für das jahrelange Wirken. Als Zeichen der Anerkennung bekam er zum einen eine Ruhebank und zum anderen den Ehrenspaten der Siebener von Kürnach. Mit dem Siebenerspruch "Tue Recht - Fürchte Gott - Scheue Niemand" entließ Bürgermeister Eberth Vitus Heinrich aus dem aktiven Dienst. Vitus Heinrich bedankte sich und überreichte der Gemeinde Kürnach den historischen Siebener Spieß seiner Familie. Gemeinsam wurde auf Vitus Heinrich aber auch auf den neuen Siebener Bernd Barthel angestoßen.

heinrich_vitus_2Auch Ehrenbürgerin Frau Rektorin a. D. Christine Demel und Siebenerobmann Reinhard Heinrich lobten die Arbeit von Vitus Heinrich. Gemeinsam sagten alle Danke für die jahrelange Treue, für die Stunden des Ehrenamtes um die Gemeinde Kürnach und für das jahrelange Wirken. Als Zeichen der Anerkennung bekam er zum einen eine Ruhebank und zum anderen den Ehrenspaten der Siebener von Kürnach. Mit dem Siebenerspruch "Tue Recht - Fürchte Gott - Scheue Niemand" entließ Bürgermeister Eberth Vitus Heinrich aus dem aktiven Dienst. Vitus Heinrich bedankte sich und überreichte der Gemeinde Kürnach den historischen Siebener Spieß seiner Familie. Gemeinsam wurde auf Vitus Heinrich aber auch auf den neuen Siebener Bernd Barthel angestoßen.