Berichte aus dem Jahr 2025
Trauer um Ehrenbürgerin Christine Demel
Mit großem Bedauern nehmen wir Abschied von unserer lieben Ehrenbürgerin, Frau Christine Demel, die über viele Jahrzehnte das Leben in Kürnach maßgeblich und nachhaltig geprägt hat. Sie war eine engagierte Pädagogin, kreative Mitgestalterin unserer Gemeinde und eine warmherzige Persönlichkeit, die durch ihr Wirken Spuren hinterlassen hat, die noch lange nachwirken werden.
Geboren am 1. Oktober 1930 in Lieboritz im Kreis Podersam-Jechnitz, Regierungsbezirk Eger, wurde Frau Demel schon früh durch die Herausforderungen des Lebens geprägt. Die Wirren des Krieges und die Vertreibung nach Bayern im Jahr 1946 hinterließen tiefe Spuren in ihrem Herzen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern fand sie in einem kleinen Dorf bei Bad Königshofen Zuflucht, bevor sie in Würzburg ihr Studium aufnahm. Sie besuchte hier ab 1953 die Lehrerbildungsanstalt und absolvierte diese 1956 erfolgreich mit der Lehramtsprüfung. Anschließend begann sie, ihr Wissen und ihre Fürsorge den Kindern unserer Region zu widmen. Ihre berufliche Laufbahn begann 1956 in Rimpar und führte später nach Kürnach. 1981 wurde sie Schulleiterin der Verbandsschule Kürnach/Prosselsheim, eine Position, die sie 14 Jahre mit großem Engagement ausfüllte. Neben ihrer Tätigkeit als Pädagogin war sie auch als Dozentin für Kunstpädagogik an der Universität Würzburg tätig und zeigte so, wie sehr ihr die Bildung und die Kunst am Herzen lagen. Doch Christine Demel war weit mehr als eine engagierte Lehrerin. Sie war eine aktive Mitbürgerin, die ihre Gemeinde in vielfältiger Weise mitgestaltete. So wurde auf ihre Initiative hin der Verein „Die Steckenpferdreiter“ gegründet, einem Zusammenschluss von Kunsthandwerkern, die bis heute jedes Jahr gemeinsam eine Ausstellung in Kürnach organisieren. Sie bereicherte die Gemeinde zudem durch die künstlerische Ausgestaltung mehrerer öffentlicher Gebäude, so entwarf sie das Bild an der Fassade und das Wandfries im Sitzungssaal des Rathauses, die Bilder der Kürnacher Ortsgeschichte in der Höllberghalle und das Kürnacher Wappen und hinterließ so ihre persönliche kreative Handschrift im Ort. Bei ihrer Arbeit an den Ortschroniken von Kürnach sowie beim Aufbau eines Gemeindearchivs zeigte sich ihre Leidenschaft für Heimatgeschichte. Für ihr vorbildliches Engagement wurde Frau Demel mehrfach ausgezeichnet: 1991 erhielt sie die Unterfränkische Bezirksmedaille, 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Diese Ehrungen sind Ausdruck ihrer unermüdlichen Arbeit für die Gemeinschaft und ihre Verdienste um Heimat, Kultur und Bildung. Der plötzliche Tod ihres Ehemanns Wilhelm Demel im Jahr 1984, einem geschätzten Kommunalpolitiker und Bauingenieur, hinterließ eine tiefe Lücke in ihrem Leben und in der Gemeinschaft. Dennoch blieb sie stets eine verlässliche Weggefährtin für ihre Familie, ihre Freunde und die Gemeinde und stand Kürnach und ihren Lieben stets mit Rat und Tat zur Seite.
Am 25. Juli 1995 verabschiedete sie sich nach über vier Jahrzehnten im Schuldienst in den Ruhestand, doch ihr Engagement für die Gemeinde und ihre Mitmenschen blieb ungebrochen. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie am liebsten auf der Terrasse mit dem Blick auf ihren großen Naturgarten, wo sie die zahlreichen Vögel beobachten konnte und dem ihre besondere Liebe galt. Der Blick ins Grüne und auf die Blüten des Gartens beruhigte sie stets und war für sie während ihrer langjährigen Berufstätigkeit ein geschätzter Ausgleich und später ihr persönliches Paradies. Wir nahmen Abschied von einer Frau, die durch ihr Leben ein leuchtendes Beispiel für Gemeinschaftssinn, Kreativität, Herzlichkeit und unermüdlichen Einsatz war. Christine Demel hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen ist, doch ihr Vermächtnis wird uns stets inspirieren, unsere Gemeinschaft mit Herz und Engagement weiter zu gestalten. Im Namen der Gemeinde Kürnach danke ich ihr von Herzen für alles, was sie für uns getan hat. Möge sie in Frieden ruhen, und ihr Beispiel uns stets motivieren, das Miteinander in unserer Gemeinschaft lebendig zu halten.