Berichte über Kürnach 2020
Engelberta und Vinzenz Dippold feiern Eiserne Hochzeit
„Zufriedenheit und Liebe“, antwortet Vinzenz Dippold auf die Frage, was das Geheimnis einer glücklichen Ehe ist. „Liebe wird nicht hingeschrieben, Zufriedenheit reicht“, scherzt seine Frau Engelberta. Aber natürlich war die Liebe im Spiel. Gefunkt hat es im Juli vor 65 Jahren auf Kiliani. Vor dem Volksfest-Besuch hatte Engelberta eigentlich mit ihren Freundinnen ausgemacht, dass sie alleine nach Hause gehen werden. Doch die Einladung von Vinzenz konnte sie nicht ausschlagen. „Ich habe gefragt: Berta, magst du mit, wir zwei fahren jetzt zusammen zur Festung.“ Dort sind sie mit dem Motorrad hingefahren und haben noch zwei Schoppen getrunken. Und noch nachts um 1 Uhr saßen die beiden auf einem „Bänkle“ am Alten Kranen. „Als wir dann heimgekommen sind, haben meine Eltern schon alles von den Nachbarn gewusst“, erinnert sich Engelberta. Fünf Jahre später hat Vinzenz dann gesagt: „Wir müssen jetzt endlich mal heiern, wir sind fünf Jahre zusammen, und die Platte wird auf dem Kopf wird immer größer.“
Neben seiner Frau ist seine Arbeit eine große Leidenschaft für Vinzenz. Im Januar 1947 ist der Kürnacher mit dem Fahrrad nach Würzburg gefahren, um eine Lehrstelle zu suchen. Dies glich im zerstörten Würzburg damals einem Lottogewinn, doch er hatte das Glück und zog seinen persönlichen Hauptgewinn. Gelernt hat er als Möbelschreiner, zur Arbeit fuhr er drei Jahre lang Sommer wie Winter mit dem Fahrrad. Später arbeitete er, beim selben Unternehmen, im im Parkhaus am Stift Haug. Über 60 Jahre war er bei derselben Firma tätig, denn auch nach der Rente arbeitete er noch einen Tag in der Woche in „seinem“ Parkhaus. Früher habe es dort eine Menge Trinkgeld gegeben. Dass er im Vergleich zu seinen Kollegen besonders viele Bocksbeutel und Geschenke bekommen hat, liegt vielleicht auch daran, dass er dafür bekannt war, seine Kunden nach Strich und Faden zu verwöhnen. In ihrer Freizeit sind die beiden viel Rad gefahren, noch heute bezeichnet sich Vinzenz mit seinen 87 Jahren als ältester Radfahrer Kürnachs.
Die beiden Ur-Kürnacher sind gesund und zufrieden mit ihrem Leben und ihrer Familie. „Wir sind die fünfer Familie, mein Mann ist fünf Jahre älter als ich, wir haben fünf Jahre nachdem kennenlernen geheiratet, und auch zwischen der Geburt der beiden Töchter liegen fünf Jahre“, erzählt Engelberta. Nur zwischen der Geburt der beiden Enkelkinder liegen keine fünf Jahre. Wer in den 60 Ehejahren immer nachgegeben hat? „Na er!“, sagt Engelberta, lacht und zeigt Bürgermeister René Wohlfart, der dem Jubelpaar zum Jubiläum gratulierte, stolz ihr damaliges Hochzeitsbild. „Jetzt geh ich auch nicht mehr fort“, fügt sie hinzu.
1. Bürgermeister René Wohlfart gratuliert dem Ehepaar Engelberta und Vinzenz Dippold zur Eisernen Hochzeit.