Freundschaft trotz 2675 km Entfernung
Genau am 10.10.2017 dachte man in Kürnach an den 10.10.1987. Damals, vor genau 30 Jahren, rückte das Dörfchen Kürnach in Deutschland mit dem Örtchen Aljezur in Portugal trotz 2675 km Entfernung sehr nah zusammen. Damals wurde durch die Bürgermeister Otto Habermann und Joao Vieira Concalves da Silva, getragen von den Gemeinderäten, eine Partnerschaft gegründet.
Diese existiert heute noch und ist lebendiger denn je, was ein schöner Anlass war, an die Partnerschaft und Freundschaft zu denken, die Gründungsmitglieder zu ehren und bei einer Feierstunde an die vielen Fahrten und Begegnungen zu erinnern.
Dazu begrüßte der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Gerhard Grieb zahlreiche Gäste und erinnerte an die verschiedenen Stationen der Treffen in Kürnach und Portugal. Bürgermeister Thomas Eberth nahm die Feierlichkeit zum Anlass die Wichtigkeit Europas und das Verständnis der Menschen untereinander hervorzuheben. „Die Partnerschaft zwischen Kürnach und Aljezur ist ein lebendiges und greifbares Symbol für Europa, mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Strukturen, aber auch Gemeinsamkeiten und Menschen, die in Frieden, Freundschaft und Rechtstaatlichkeit leben wollen.“
Besonderer Höhepunkt war das Interview ehemaliger Vorsitzender und Gründungsmitglieder des Vereins. Dabei entlockte Colette Herrmann, Schriftführerin in der Vorstandschaft, den Interviewpartnern Lustiges, Nachdenkliches und viele schöne Geschichten aus der 30jährigen Historie der vielen Besuche. Zahlreiche Gäste und Teilnehmer vergangener Bürgerreisen ließen dann spontan Anekdoten mit einfließen. Erzählt wurde von Fußballspielen, Konzerten des Gesangvereins und des Jugendblasorchesters, Fahrten durch unwägbares Gelände zu Schnapsbrennereien, herrlichem landestypischen Fado-Gesang, der portugiesischen „Pünktlichkeit“, ersten kulinarischen Begegnungen mit Muscheln, Krebsen, Schnecken, Seespinnen und Meeresfrüchten, Süßkartoffeln und Verständigungen mit „Händ und Füß“.
Deutlich wurde aber auch, wie sich Aljezur und Kürnach in den letzten 30 Jahren gewandelt haben. Bürgermeister Thomas Eberth, der als Jugendlicher bereits die Partnerschaftsreise begleiten durfte, erzählte, dass aus der Partnerschaft Freundschaft wurde und dazu gehört eine Offenheit für Europa, sowie der Wille und die Bereitschaft, sich auf die Gemeinschaft mit anderen Kulturen und Gesellschaften einzulassen. Als bestes Beispiel für den Erfolg der Partnerschaft
kam Barbara Lehmann zu Wort. Diese schloss als Mädchen Freundschaft mit jungen Portugiesinnen und hält seit Jahrzenten den Kontakt. „Wir sind mittlerweile eine große Familie, besuchen uns gegenseitig und auch unsere Kinder fühlen sich in Kürnach und in Aljezur wohl.“
Mit viel Applaus würdigten die Gäste dieses starke Symbol der Partnerschaft und damit Europas. Nach den Interviews ehrten Vorsitzender Gerhard Grieb gemeinsam mit Sybille Pechmann, Colette Herrmann, Matthias Demel und Bürgermeister Thomas Eberth die Gründungsmitglieder und damit die Mütter und Väter der europäischen Verständigung in Kürnach. „Partnerschaften sind eines der wichtigsten Elemente der Völkerverständigung in Europa“, betonte Grieb bei der Ehrung. Gemeinsam wurde bei portugiesischer Musik, Speisen und Getränken noch viel über die Begegnungen erzählt. Alle waren sich einig, dass die Freundschaft weiter belebt werden muss und auch die Fühler nach weiteren europäischen Freunden ausgestreckt werden solle.
Am Jubiläumsabend wurde eine vom Partnerschaftskomitee erstellte DVD mit zahlreichen Fotos und Filmen den Gästen und Mitgliedern gezeigt.
Wurden von der Gemeinde und Vorstandschaft für 30 Jahre Partnerschaft geehrt:
2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl, Schriftführerin Colette Herrmann, Vorsitzender Gerhard Grieb, Bürgermeister Thomas Eberth, Gitte Krüger, Ehrenbürgerin Christine Demel, 3. Bürgermeister Edgar Kamm, Irma Thüncher, Max Prell, Annette Peters, Christa Huber, Friedrich Böwering, Paula Anna Böwering, Maria König, Günter Eberth, Irene Kamm, Adolf Konrad, Wilhelm Peters, Gustav Mantel, Matthias Demel und Sybille Pechmann