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Abenteuerreisen mit viel Glück im Unglück

Bürgerreise nach Ungarn und Rumänien


Ein umfangreiches Programm mit vielen Gesprächen hatten sich das Partnerschaftskomitee Kürnach e.V., der Kameraden- und Soldatenverein Kürnach e.V. und die Gemeinde Kürnach für die Bürgerreise nach Rumänien und Ungarn überlegt.

 

Beinhaltet waren eine Busfahrt von Kürnach nach Eisenstadt in Österreich, dann weiter über Diosig in Rumänien nach Budapest und schließlich nach Tököl südwestlich der Hauptstadt. Dort waren viele Besichtigungen, Gespräche und der politische Austausch vorgesehen.

 

Unter Leitung der Wahl-Kürnacherin Regina Kiss, einer gebürtigen Ungarin, und Bürgermeister Thomas Eberth machte sich die Reisegruppe auf den rund 3.800 Kilometer weiten Weg. Mit dabei waren Vorstandschaftsmitglieder des Partnerschaftskomitees, des Bayerischen Soldatenbundes und des Kameraden- und Soldatenvereins Kürnachs e.V. Aus dem Gemeinderat nahm Otto Rüger an der Fahrt teil. Ziel der Reise war es nicht nur einen Gegenbesuch in Ungarn zu absolvieren, sondern die Kürnacher Städtefreundschaften auch im Osten Europas zu vertiefen.

 

In Eisenstadt, im österreichischen Burgenland, konnte man bei einer Besichtigung des Esterhazy-Schlosses viel über die Historie des österreich-ungarischen Kaiserreiches erfahren. Hierbei wurden auch das österreichische Kaiserpaar Sissi und Franz erlebbar. So wurde schon in Österreich die historische Zerrissenheit Ungarns, Siebenbürgens und des Burgenlandes spürbar.

 

Auf der Weiterfahrt nach Rumänien hatte die Reisegruppe immenses Glück im Unglück. Aus heiterem Himmel schlug ein Blitz in den Bus ein und zerstörte die gesamte Elektronik des Fahrzeugs. Der Bus konnte gerade noch auf den Standstreifen rollen und die Gruppe verließ den qualmenden Bus geordnet und ohne Verletzungen. Anschließend hatten die Organisatoren Einiges zu tun um gemeinsam mit Polizei, Straßenmeisterei und Omnibusunternehmen die Weiterfahrt zu gewährleisten.

 

Aufgrund des Organisationstalents von Regina Kiss konnte so nach einigen Stunden des Wartens ein weiterer Bus geordert werden, mit dem dann die Reise fortgesetzt werden konnte. Ein Abenteuer, das letztlich gut ausgegangen ist. Danach lief alles glatt und die Reise wurde mit vielerlei Eindrücken fortgesetzt und beendet.

 

Im rumänischen Diosig war die Begegnung mit dem dortigen Husarenverein in ihren Traditionsuniformen etwas Besonderes. Neben einem ergreifenden Gottesdienst in deutscher und ungarischer Sprache, dem Anbringen einer Gedenktafel sowie dem Empfang beim dortigen Bürgermeister ‎Attila Ferenc Mados, war das Pflanzen einer deutschen Eiche als Freundschaftsbaum ein sichtbares Symbol für das Zusammenwachsen Europas. „Dieser Baum soll wachsen und gedeihen wie die Freundschaft der Menschen in Europa. Er soll signalisieren, dass nur im Miteinander die Herausforderungen in Europa gemeistert werden können“, so der Kürnacher Bürgermeister Thomas Eberth. Der anschließende Empfang mit verschiedenen ungarischen Köstlichkeiten, Tanz und Gesang zeigte die Lebensfreude der rumänischen Menschen und der Kürnacher Delegation. Natürlich wurden bei einem politischen Gespräch auch die verschiedenen Sichtweisen der Herausforderungen Europas diskutiert.

 

Nach dem Besuch Rumäniens stand der Ort Tököl, südlich von Budapest, auf dem Programm. Der dortige Bürgermeister Pal Hoffman empfing die Kürnacher Delegation herzlich im Rathaus und stellte sich und seinen Ort vor. Auch dort wurde die Wichtigkeit der europäischen Verbindungen betont. Die Bürgermeister waren sich einig, dass man nicht nur bei den europäischen Herausforderungen, wie der Flüchtlingspolitik, sondern auch auf kleineren Ebenen voneinander lernen kann. Deshalb muss man miteinander reden. Auch in Tököl kam es zu einem Kameradschaftsabend mit den dortigen Husaren. Der Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes, Rainer Schmitt, ehrte die Freunde aus Ungarn mit Orden und kleinen Geschenken.

 

Im Budapester Parlament wurde die Diskussion über die Politik Viktor Orbáns ebenfalls fortgesetzt und sowohl Gemeinsamkeiten aber auch unterschiedliche Auffassungen erörtert. Die im Parlament ausgestellten Reichsinsignien sind Symbol für den Stolz der Ungarn auf ihr Volk und ihre Geschichte. Neben den weiteren touristischen Attraktionen wie der St.-Stephans-Basilika, einer Donaufahrt mit Blick auf die Fischerbastei, der Burg Buda und der Margareteninsel, stand ein Rundgang durch die Altstadt auf dem Programm. Außerdem kam es zum Austausch mit Bürgermeister Ignác Altsach aus dem Dorf Szendehely nördlich von Budapest.

 

Zurück in Tököl wurden dort eine Kinderkrippe und eine Schule besichtigt. Bei einem Abend der Begegnung, unter Beteiligung eines ungarischen Chors, wurde bei traditionellem Essen das eine oder andere Lied gesungen.

 

Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass diese Fahrt mit vielen Eindrücken von Land und Leuten gespickt war und dass es unbedingt weitere Treffen geben muss. Peter Ockfen, Vorsitzender des Kameraden- und Soldatenvereins Kürnach e.V., dankte allen Gastgebern für deren Gastfreundschaft und lud sowohl in Rumänien als auch in Ungarn zu Gegenbesuchen ein. Es bestand Konsens, dass Europa auch in den Köpfen der Menschen verankert werden muss und deshalb diese Treffen extrem notwendig sind.

 

Bürgermeister Thomas Eberth dankte nach 3.800 Kilometern der Cheforganisatorin Regina Kiss: „Eine solche Fahrt zu organisieren und jeden Tag als Übersetzerin zu fungieren ist schon eine überdurchschnittliche Leistung. Wenn dann zusätzlich bei einem Blitzeinschlag mal schnell ein neuer Bus organsiert werden muss, dabei alles gut geht und dann noch ein solch wunderbares Programm erlebbar wird, ist diese Leistung herausragende. Dafür Danke“.

 

„Die Fahrt war nicht nur ein Abenteuer sondern wurde zu einer europäischen Begegnung, die niemand vergessen wird“. Da waren sich alle einig.

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Das Pflanzen des Freundschaftsbaumes war ein besonderer Höhepunkt der Begegnung in Diosig. Mit einem Schuss Frankenwein, begleitet von guten Wünschen für die Menschen beider Nationen, wurde der Baum angegossen.

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In Tököl wurde die Gruppe von Bürgermeister Pal Hoffman empfangen und es kam zum regen Austausch der Kulturen.

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Das Budapester Parlamentsgebäude ist eines der sehenswertesten Gebäude Budapests. Auch dieses wurde besichtigt und dort über die Politik des ungarischen Parlaments und der Arbeit Viktor Orbáns diskutiert.