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Unterfränkischer Imkertag 2011 in Kürnach

Der Bezirksverbandsvorsitzende Peter Maske aus Schwarzach a. Main, der auch Präsident des Deutschen Imkerbundes ist, begrüßte bei herrlichen Sonnenschein die zahlreichen Gäste in der Höllberghalle, nach einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael.


imker
(V.l.) Imker-Bezirksverbandsvorsitzende Peter Maske, Imker-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Köhler, Belegstellenleiter Gramschatzer Wald Eugen Bieber, Landrat Eberhard Nuß, MdL Manfred Ländner und 1. Bürgermeiste Thomas Eberth.

 

Er forderte für die ca. 20.000 Bienenvölker in Unterfranken ein größeres Blütenangebot. Jetzt in diesem herrlichen Frühjahr finden die Honigbienen einen reich gedeckten Tisch. "Sie wissen gar nicht, wohin sie zuerst fliegen sollen", sagte Peter Maske. Die Wetterentwicklung ist hervorragend, jedoch hat es über den Winter auch Verluste bei den Völkern gegeben. Er schätzt eine Verlustrate von ca. 20 Prozent. Schuld an dem Sterben dieser Bienenvölker ist die Varroamilbe mit ihren Sekundärinfektionen. Eine Virusinfektion kann einen ganzen Bienenstand dahin raffen. Damit die Bienen eine gute Vitalität das ganze Jahr über haben, sollten in der Natur mehr Blühflächen vorhanden sein. Der Imkervorsitzende fordert für die Beschickung der Biogasanlagen statt Mais mehrjährige Blühpflanzen. In der Landesanstalt Veitshöchheim wird schon mehrere Jahre nach den richtigen Pflanzen geforscht. Maske hat erst in der vergangenen Woche im Landwirtschaftsausschuss des Bundestages die gleiche Forderung vorgebracht. Er meint, den Landwirten sollte kein finanzieller Schaden entstehen, wenn sie statt Mais Blühpflanzen anbauen. Deshalb wirbt er auch bei den Bauern für diese bunten Felder.

Während der Samstag den Fachgesprächen und entsprechenden Beschlüssen im Bezirksverband gewidmet war, diente der Sonntag der Fortbildung mit zwei Vorträgen. Am Vormittag besuchte auch Landrat Eberhard Nuß die Veranstaltung und sagte u.a., dass er als Chef der Veterinärbehörde sehr darauf achte, dass es auch den Bienen gut gehe. Deshalb werden entsprechende Bekämpfungsmittel gegen die Varroamilbe auch finanziell vom Landkreis gefördert. Schirmherr für die Veranstaltung war Landtagsabgeordneter Manfred Ländner. In seiner Festansprache sagte auch er die Unterstützung der Bienenhaltung zu, da das jahrtausende alte Handwerk der Imkerei für eine gesunde Natur unverzichtbar ist.
Der Wissenschaftler und auch praktizierende Imker Jens Pistorius vom Julius-Kühn-Institut in Braunschweig klärte über die Gefahr von Vergiftungen durch die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln auf. Es komme dabei auch stark auf das Miteinander zwischen Landwirt und Imker an. Sollten Schäden bei Bienen festgestellt werden, forderte Pistorius ein kriminalistisches Vorgehen, um auch gerichtsfeste Beweise zu erhalten. Der international tätige Bienenfachberater Guido Eich aus Niedersachsen erläuterte äußerst interessant, wie Spuren bei den Bienen zu lesen sind. Selbst langjährig erfahrene Imker konnten bei diesem Vortrag noch Neues erfahren.
Besonders groß war die Freude des Kürnacher 1.Bürgermeisters Thomas Eberth über den Erhalt der Honigpyramide. Die unterfränkischen Imker spendeten einen Zentner Honig, der auf der Bühne in der Höllberghalle zu einer Pyramide aufgebaut wurde. Dieser Honig soll für soziale Zwecke Verwendung finden und das sicherte Herr Eberth auch dem Imkervorsitzenden Peter Maske zu.

Im Rahmen der Veranstaltung konnte auch der langjährige Kassier des Imkerbezirksverbandes, Christian Peter aus Leinach mit der silbernen Verdienstnadel geehrt werden. Artur Löffler aus dem Raum Aschaffenburg bekam für seine über 40jährigen Tätigkeiten in mehreren Funktionen die Zandermedaille in Bronze. Mit dem Dank an den Imker-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Köhler aus Greußenheim für die verantwortliche Durchführung der Veranstaltung schloss Peter Maske den Unterfränkischen Imkertag und gab bekannt, dass im nächsten Jahr in Grafenrheinfeld getagt werde.