Anmeldung
Benutzername
Passwort
 
Neu anmelden Passwort vergessen?

'Drei Fliegen mit 160 Tonnen Beton'

Ein Sprichwort heißt "mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen". In Kürnach werden drei Fliegen nun mit 63 cbm Beton, ca. 10 Tonnen Baustahl und weiterem Baumaterial erschlagen.


dorfmitte_trennsystem_670
Bgm. Thomas Eberth (2.v.l.) begutachtet gemeinsam mit (v.l.) Herrn Geißler (Bauamt), Herrn Schraub (Auktor Ing. GmbH), Herrn Achstetter (Planungsbüro arc.grün), Bauleiter Frank Reuter und Polier Christian Mützel (Fa. Ullrich) den Einbau des Beckens


Mitten in der Ortsmitte entsteht ein innerörtliches Trennsystem, das sauberes Regenwasser und Dachwässer vom Schmutzwasserkanal trennt. Damit wird der Mischwasserkanal entlastet und das Wasser dem natürlichen Wasserkreislauf ohne teure Abwasserklärung zugeführt. Dafür ist ein großes Becken in der Ortsmitte notwendig. Dieses erfüllt eben drei Funktionen. Zum einen hat es ein Speichervolumen von ca. 60 cbm Wasser, zum anderen reinigt es durch verschiedene Absetzräume mit einem Speichervolumen von 40.000 l und ca. 8.000 l Vorhalteraum für Leichflüssigkeiten die Straßenentwässerung. Zum Dritten speist das gespeicherte Wasser die neue Brunnenanlage am Dorfplatz in Kürnach und gibt das Wasser dann gedrosselt an die Kürnach ab. Bürgermeister Thomas Eberth lobt die zukunftsweisende Entscheidung des Gemeinderates: "Mit dem Umbau der Ortsmitte und dem innerörtlichen Trennsystem hat der Gemeinderat eine ökologisch und ökonomisch richtungsweisende Entscheidung getroffen".
Beim Trennsystem werden getrennte Leitungs- und Kanalsysteme für die Ableitung von Schmutzwasser und für Regen- und Oberflächenwasser angelegt. Das Regenwasser von den Dach- und Straßenflächen wird getrennt von dem übrigen häuslichen Schmutzwasser gesammelt und in die nahe gelegene Kürnach geleitet. Das Trennsystem hat den Vorteil, dass die Kläranlagen von großen Regenwassermengen entlastet werden, womit sie kostengünstiger nur für die Aufbereitung des vergleichsweise geringer und konstanter anfallenden Schmutzwassers ausgelegt werden können. Durch die große Dorfmittensanierung ist es gemeinsam mit der Städtebauförderung möglich, viele Leitungen zweifach auszuführen. Sukzessive will die Gemeinde Kürnach im gesamten Ort ein Trennsystem einführen. In den weiteren Bauabschnitten wird es auch zu entsprechenden Leitungserneuerungen und Sanierungen kommen. Durch die Umsetzung der Maßnahmen entsteht eine neue Infrastruktur unter der Erde mit einer ökologisch sinnvollen Kanalisation, einer energetischen Straßenbeleuchtung, Oberflächen mit Funktionalität und Aufenthaltsqualität für Alt und Jung, barrierefreie Bushaltestellen, Grünflächen und neuen Parkraum. Derzeit sind die Arbeiten im Zeitplan. Nun gilt es, die Baumaßnahme weiter professionell abzuwickeln.