Viele Informationen, Ausblicke und Emotionen
Die 2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl durfte bei der Bürgerversammlung 2017 wieder viele interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Kürnacher Höllberghalle begrüßen. Diese konnten gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister Thomas Eberth und den Gemeinderätinnen und Gemeinderäte über verschiedene Maßnahmen, Projekte und Zukunftsplanungen diskutieren.
In seinem allgemeinen Rückblick betonte Bürgermeister Thomas Eberth das hohe Engagement des Kürnacher Gemeinderates. „Neben Baustellen-Jour-Fixen, Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen hat jeder Gemeinderat noch offizielle Termine und Parteiarbeit zu leisten. Das Ganze wird im Ehrenamt abgearbeitet, wobei viele Entscheidungen nicht einfach zu treffen sind. Dies verdient Anerkennung und Respekt“, so Eberth.
Er blickte auch auf die Tornadonacht zurück, in der am 09. März 2017 durch eine Windhose eine Schneise der Verwüstung im östlichen Ortsbereich von Kürnach geschlagen wurde. Die Dorfgemeinschaft hat in dieser Schreckensnacht fest zueinander gehalten. Die Leistungen der Feuerwehren und der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer waren grandios. Eberth dankte daher allen Beteiligten und nutzte die Gelegenheit, der Feuerwehr besonders mit der HVO-Gruppe für die stetige Einsatzbereitschaft zu danken.
Als einer der weiteren Hauptthemenpunkte wurde die Planung zum Thema Kinderbetreuung vorgestellt. Nach der demographischen Analyse und den daraus resultierenden Betreuungswünschen plant die Gemeinde Kürnach den Neubau eines kleinen Kindergartens an der Schule und eine Schulhauserweiterung. Die stetige Erhöhung der Betreuungsquote in Kindergarten und Schule veranlasst die Gemeinde zu handeln. Hier soll die bestmögliche Betreuung für die Kinder erreicht werden. Geplant ist der Anbau von zwei Kleinkindgruppen und zwei Regelgruppen am bestehenden Gebäude der Grundschule. Für die Schule sind entsprechende Klassenzimmer, Differenzierungsräume und ein umfangreicher Raumansatz für die Mittagsbetreuung vorgesehen. Derzeit läuft ein VGV-Verfahren für die Architektenleistung.
Als weiteren Punkt stellte Eberth mit dem Spielplatz Güßgraben, einem grünen Schulweg und einer Gestaltung des Friedhofsvorplatzes die Maßnahmen aus dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ ausgiebig vor.
Ebenfalls angesprochen wurde die Verkehrssituation mit Überwachung des fließenden und ruhenden Verkehrs. Dabei wurden die Ergebnisse der Messungen sowie das geplante Parkraumkonzept vorgestellt und erläutert. Dazu gab es seitens der Bevölkerung einige Anmerkungen.
Kontrovers und teilweise emotional wurde der Hauptpunkt „weitere Wohnbebauung in Kürnach“ diskutiert. Davor stellte Eberth die innerörtlichen Maßnahmen und Planungen der Gemeinde Kürnach vor. Er zeigte anhand des Gestaltungshandbuchs und der Beispiele in der Gemeinde Kürnach, wie innerörtliche Nachverdichtung funktionieren kann. Außerdem erläuterte er die Überarbeitung der innerörtlichen Bebauungspläne um auch in älteren Gebieten attraktive und moderne Wohnfläche an- oder umzubauen. Auch der Wohnungsbau in der Semmelstraße wurde vorgestellt und thematisiert.
„Neben der Innenentwicklung, die die Gemeinde Kürnach bestmöglich unterstützt, ist momentan eine Nachfrage nach Bauland vorhanden. Daher hat der Gemeinderat eine maßvolle Wohnbauentwicklung am Ortsrand beschlossen“, erläuterte der Bürgermeister. Im Gebiet „Schleifweg III“ sollen dabei auf Basis des geänderten Baugesetzbuches gemäß dessen neuen §13 b BauGB im vereinfachten Verfahren Bauplätze für Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entwickelt werden. Um den § 13 b BauGB und die Baulandausweisung entwickelte sich eine rege Diskussion der Befürworter und Gegner. Ein Bürger beantragte hierzu die Thematisierung in einer weiteren Bürgerversammlung sowie die Bauplatzvergabe nach dem sogenannten Einheimischenmodell.
Nach drei Stunden mit vielen Informationen, Diskussionen und Emotionen beendete Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl die Bürgerversammlung. „Kürnach lebt vom engagierten Ehrenamt und einer aktiven Bürgerschaft. Daher freut uns die Beteiligung an der Bürgerversammlung besonders“, so Frau Bayerl zum Abschluss.