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Gemarkungsgrenze mit den Feldgeschworenen erkundet


Normalerweise findet der Grenzgang mit den Feldgeschworenen einmal jährlich statt. Corona bedingt musste dieser in den vergangenen 2 Jahren ausfallen. Umso mehr freuten sich die anwesenden Familien mit ihren Kindern sowie Bürger*innen von Kürnach auf dieses Erlebnis.

Unter Führung vom Siebenerobmann Reinhard Heinrich und dem Dritten Bürgermeister Michael Freimann machte sich die Gruppe von ca. 50-60 Personen auf den Weg, um die Gemarkungsgrenze der Gemeinde Kürnach zum Teil abzugehen, zu kontrollieren und von Grenzstein zu Grenzstein zu wandern. Bei herrlichem Sonnenschein begrüßte Dritter Bürgermeister M. Freimann in Vertretung für Ersten Bürgermeister Wohlfart, welcher aufgrund von Terminüberschneidungen erst später am Grenzgang mitlaufen konnte alle Anwesenden und wünschte allen eine schöne Wanderung.

Zu Beginn des Rundgangs wurden anhand des Flächennutzungsplanes die wichtigsten Strukturdaten der Gemeinde Kürnach vorgestellt. Mit über 1.228 ha ist die Gemeinde Kürnach eine der flächenmäßig kleineren Gemeinden im Landkreis Würzburg. Von der Fläche stehen ca. 780 ha für die landwirtschaftliche Urproduktion zur Verfügung. Außerdem besitzt die Gemeinde Kürnach 180 ha Wald. Die restliche Fläche teilt sich auf in die Bachaue, in Grünland aber auch in Verkehrsflächen sowie Wohn- und Gewerbegebiete. Die Teilnehmer wanderten nach der Einführung von Reinhard Heinrich die ca. 12 km lange Strecke entlang der westlichen Grenze zu Mühlhausen, Estenfeld und Rottendorf. Der Siebenerobmann erklärte bei mehreren Stationen die Historie des Grenzgangs aber auch die Arbeit der Feldgeschworenen. Er erinnerte, dass der Gemarkungsgang schon in der Dorfordnung von Fürstbischof Julius Echter von 1581 festgeschrieben stand. „Nur mit klaren Grenzen und dem Schutz des Eigentums herrscht Friede im Dorf“, so Reinhard Heinrich. Durch die fränkische Realteilung wurden immer mehr Grundstücke gebildet und so wachen die Kürnacher Siebener über ca. 11.000 Grenzsteine. Die Regulierung der Flur durch Flurbereinigungen in den 50er und 60er Jahren hat dann wieder, unter dem Hintergrund der Nahrungsmittelproduktion, dazu beigetragen, dass größere Ackerflächen gebildet wurden. „Jede Zeit hat gewisse Denk- und Schwerpunktaufgaben. In der Nachkriegszeit war es das Thema Ernährung. Während der weiteren Wanderung wurden die Themen Landwirtschaft und Artenvielfalt, Naturschutz und Lebensmittelproduktion intensiv debattiert.

Als Erster Bürgermeister Wohlfart am „Dreiländereck“ Kürnach-Estenfeld-Rottendorf zum Grenzgang hinzugestoßen war, wurden sowohl der Erste als auch der Dritte Bürgermeister sogleich auf dem Gemarkungsstein gestaucht. Durch dieses Stauchen und dem damit entstandenen kleinen Schmerz am „Hinterteil“ soll die Gemarkungsgrenze immer in Erinnerung bleiben. Am Ziel angekommen, gab es an der Waldhütte in gemütlicher Runde eine deftige Brotzeit und kühle Getränke. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dies wieder ein interessanter Grenzgang mit vielen Informationen zur Kürnacher Heimat war. Wir hoffen natürlich, dass auch im kommenden Jahr der Grenzgang wieder fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Gemeinde Kürnach sein wird.

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