Ein wunderschöner Tag, genau wie damals, als sie sich das Ja-Wort gaben. Beide lernten sich kennen als Waldtraud, damals noch mit Mädchennamen Konrad, ihren Vater unterstützte die Versicherungsbeiträge bei den Kunden einzukassieren. So kam sie auch in das Haus der Familie Göb, die aus Prosselsheim stammt und begegnete dort ihrem heutigen Ehemann Erich zum ersten Mal. Man hatte Gefallen aneinander gefunden und verabredete sich schon bald zum Tanzen.

Für die beiden stand nach einiger Zeit fest, dass sie zueinander gehören. So fassten sie den Entschluss zu heiraten. Im Hause der Familie Göb wurde das Wohnzimmer ausgeräumt und ein großes Familienfest gefeiert. Waltraud und Erich erinnern sich noch ganz genau an folgende lustige Begebenheit. Zur Hochzeit waren auch die Tanten eingeladen. Diese kamen, wie es damals noch auf dem Dorf üblich war, in ihrer Tracht. Wie es der Zufall so wollte, saßen sie an der Festtafel mit dem Rücken zur Wand, schön aufgereiht nebeneinander. Man muss wissen, dass die Trachtenkleider auf dem Vorderteil, so wie eine Bluse, geknöpft waren. Und weil das Ganze so lustig anzusehen war, nannte man die Tanten deshalb sehr liebevoll „Knöpflesweiber“. Nach dem Fest gab es keine Hochzeitsreise. Nein, es war Kartoffelernte und da mussten alle mithelfen. Später dann, als ihre beiden Kinder schon etwas größer waren, wurde schon einmal der eine oder andere Sonntagsausflug unternommen. 40 Jahre hat es gedauert, bis alle Geschwister ihre Häuser gebaut hatten. Ja, da war nicht viel Zeit um Urlaub zu machen.

Heute freuen sich Waltraud und Erich ganz besonders über ihre drei Enkelkinder, mit denen sie auch gerne etwas unternehmen. Beide stellen fest: man war immer für die Familie da und man hat sich auch immer gegenseitig unterstützt. In ihrer Freizeit gehen beide zum Singen und unterstützen den Gesangsverein auch tatkräftig.

Waltraud und Erich Göb blicken zufrieden auf die vergangenen 50 Jahre zurück und hoffen auf noch weitere schöne, gemeinsame Jahre. Und das sagen sie ganz bewusst, weil das Glück, gesund bleiben zu dürfen, nicht selbstverständlich ist. Das hat Erich im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen.

2. Bürgermeisterin Sieglinde Bayerl gratuliere Waltraud und Erich Göb zur Goldenen Hochzeit.