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„Einheitsbuddeln“ im großen Stil in Kürnach

Schulklassen pflanzen, durchforsten und lernen den Wald kennen


Eine schöne Tradition hat sich mittlerweile im Kürnacher Gemeindewald entwickelt. Schülerinnen und Schüler der 9-ten Klassen der Widar-Schule Bochum kommen zu einem Forstpraktikum nach Kürnach in den gemeindlichen Wald. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Thomas Eberth führen die Schüler dort immer besondere Projekte im Rahmen der Waldpädagogik durch und lernen den Umgang mit der Natur und dem Waldbau. Außerdem lernen sie die wichtigen Funktionen des Waldes für die Artenvielfalt, die Ökologie und somit auch für den Naturschutz. Dabei führen sie wertvolle Arbeiten aus und durchforsten Jungholzbestände, pflegen aber auch das Wertholz der Zukunft durch Hochentastung bis zu einer Höhe von 12 Metern.

„Ein Abenteuer“, bestätigt der 13jährige Paul. Zwei Wochen arbeiteten und lernten dabei die Jugendlichen bei schwierigen Bedingungen den Wald kennen. Der für die Natur lang ersehnte Regen verlangte den Jugendlichen einiges ab und verwandelte unter anderem die Waldwege in Matschstraßen. Das Arbeiten mit Leiter, Handsäge und Astschere musste besonders vorsichtig ausgeführt werden. Unter fachkundiger Anleitung von Revierförster Michael Hahn sowie den Waldexperten aus dem gemeindlichen Bauhof, Reinhard Heinrich und Martin Stula, wurden die Pflegearbeiten durchgeführt. Durch das Freischneiden von Bedrängerbäumen wurden Zukunftsbäume entlastet. Für die Schüler war es somit harte Arbeit mit einem Walderlebnis pur im Regen.

Das Forstpraktikum im Gemeindewald heißt aber auch Bäume pflanzen, Bäume pflegen und Bäume fällen. Laut Förster Michael Hahn fördert der Eingriff den Struktur- und Artenreichtum im Wald, macht diesen fit für die Trockenheit sowie den Klimawandel und sorgt für den Wald der Zukunft. Dabei lernen die Schüler nicht nur verantwortungsvoll mit ihrem Werkzeug, sondern auch mit ihrer Umwelt umzugehen. „Ich hoffe, ihr nehmt ein Gefühl der Wertschätzung für die Natur und die Umwelt mit nach Hause“, so Bürgermeister Thomas Eberth.

Nachdem sich am 3. Oktober der Tag der deutschen Einheit jährte, hat sich der Bürgermeister mit dem sogenannten „Einheitsbuddeln“ etwas Besonderes einfallen lassen. „Für jeden gepflanzten neuen Baum bekommt die Schulklasse einen Euro“, so der Bürgermeister. Wo vieler Orts von Norden bis Süden, von Osten bis Westen Menschen an der Aktion teilgenommen haben und Bäume pflanzten, waren es in Kürnach über 1.000 neue Bäume, die die Jugendlichen im Gemeindewald in die Erde setzten. „ Die 1.000 Euro für die Pflanzaktion habt Ihr euch redlich verdient. Seid stolz auf diesen nachhaltigen und guten Weg“, freute sich der Bürgermeister gemeinsam mit den Lehrkräften.

Natürlich gab es auch eine zünftige Brotzeit. Damit haben die Teilnehmer auch ein Stück fränkische Gastfreundschaft mit nach Bochum genommen. Die Organisatoren waren sich sicher, dass diese Aktion unbedingt wiederholt werden muss.

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Bürgermeister Thomas Eberth besucht die Schülerinnen und Schüler im Gemeindewald Kürnachs. Dort arbeiten diese unter Anleitung von Revierförster Michael Hahn sowie den Mitarbeitern des Bauhofes und der Lehrkräfte im Wald für noch mehr Artenvielfalt und einen nachhaltigen Zukunftswald.

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Bauhofmitarbeiter Martin Stula erläutert Bürgermeister Thomas Eberth die Pflanzung von Tannen, die besonders Klimaresistenz sind.